Donnerstag - 31.07.2008 - Rüsselsheim - Northeim


Etappe von Rüsselsheim nach Northeim

Der letzte Arbeitstag vor dem Urlaub hat es wie immer in sich - wir kommen beide erst gegen 19:00 nach Hause. Noch schnell die letzten Sachen zusammengerafft und zum (zum Glück schon weitestgehend gepackten) Auto gedüst. Wir rollen um ca. 20:00 aus der Garage. Über angenehm leere Autobahnen fahren wir heute noch bis in den Harz. Den ausgesuchten Stellplatz in Northeim finden wir auf Anhieb und fallen totmüde ins Bett. Es ist heiß in Deutschland, in der Nacht kommt zum Glück etwas Wind auf.
Tanken: Kirchheim, 72,0 l - 1,479 EUR/l


Freitag - 01.08.2008 - Northeim - Kappeln


Etappe von Northeim nach Kappeln

Um 07:00 klingelt der Wecker - um 8:00 rollen wir weiter. Kurz zuvor gibt es einen kräftigen Regenschauer. Wir kommen recht gut durch den Großraum Hamburg und sind gegen 12:45 in Kappeln. Wir besuchen meinen Vater, der hier zur Kur ist. Gemeinsam fahren wir nach Maasholm. Bis in den Nachmittag ist das Wetter schön, hier an der Küste ist es deutlich weniger heiss als bei uns in Hessen. Am Nachmittag regnet es. Abends gehen wir noch gemeinsam essen.

mein Daddy und ich in Maasholm


Samstag - 02.08.2008 - Kappeln - Kiel


Etappe von Kappeln nach Kiel

Gemeinsam mit meinem Vater besuchen wir Bekannte in Gettorf bei Kiel. Gegen 14:00 verabschieden wir uns dort von meinem Vater, der in Richtung Warnemünde weiterreist. Wir fahren auf Nebenstraßen nach Kiel. Dort angekommen, beginnt gerade die Verladung auf die Stena Germanica, die uns nach Göteborg bringen soll. So sind wir viel früher an Bord als gedacht und beobachten das Treiben im Hafen von Deck aus. Kein ordentliches Aufreihen bis 1h vor Abfahrt mehr, offenbar werden die Autos hier einfach so verladen, wie sie gerade eintreffen, dadurch über einen deutlich längeren Zeitraum aber mit weniger Gedrängel. Den geplanten Trip rüber zur Fußgängerzone hat sich damit allerdings erledigt und wir haben noch ein paar Stunden Zeit bis zum Ablegen das Schiff kennen zu lernen. Wir sparen ja gern bei der Fährkabine, aber diesmal habe ich doch glatt eine der Kabinen unter dem Autodeck erwischt - na ja, zum Schlafen wird es gehen.

Es gibt sie doch - die Höhenkontrolle für PKW mit Aufbau (bestanden).

Das Wetter ist sonnig und warm, am späteren Nachmittag bezieht sich der Himmel. Die Ausfahrt durch die Kieler Förde ist aber noch sehr schön. Später genießen wir das skandinavische Büffet mit (recht schmackhaftem) Wein aus dem Getränkeautomaten (im Preis inbegriffen) und verkriechen uns dann in unsere Kabine im Keller des Schiffs.

Panorama - an Bord MS Stena Germanica im Hafen von Kiel

Ein Hafenbesucher kommt - die Stad Amsterdam


zu Gast in Kiel - die MSC Opera - sie wird uns später auf dem Weg aus der Kieler Förde folgen


U-Boote im Marinehafen von Kiel
Tanken: Gettorf, 54,7 l - 1,439 EUR/l


Sonntag - 03.08.2008 - Göteborg - Tandsjöborg


Etappe von Kiel nach Tandsjöborg

Schweden begrüßt uns mit dunklen Wolken, gerade zum Einlaufen in den Hafen von Göteborg gibt es ein paar Sonnenstrahlen. Das ist aber reine Täuschung. Als wir von der Fähre rollen, nieselt es bereits.

Hafeneinfahrt in Göteborg, Weltuntergangsstimmung

Möwenstudie

Möwenstudie

Minuten nach der Ankunft wird daraus ein sinntflutartiger Platzregen, den man nur noch als ultimativen Dichtetest für das Wohnmobil deuten kann (bestanden!). Bis hinter Trollhättan schüttet es, danach wird der Regen weniger. In Mellerud halten wir erstmalig, heben Schwedenkronen ab und gehen einkaufen. Auf der ganzen Etappe regnet es häufig, auch abends auf dem Platz in Tandsjöborg. Na macht nichts, es ist eh nur ein Anreisetag. Wir können froh sein, dass wir einige Orte, die wir heute passiert haben schon bei viel schönerem Wetter kennenlernen konnten.


Montag - 04.08.2008 - Tandsjöborg - Arvidsjaur


Etappe von Tandsjöborg nach Arvidsjaur

Das Kilometerfressen geht weiter. Nach einem Tankstop in Sveg fahren wir teilweise auf Nebenstraßen (durch das Vemdalen, empfehlenswerte Nebenstrecke, guter Zustand) nach Östersund.

Kirche in Vemhan

Dort suchen und besuchen wir den Werksverkauf von Ullfrottee. Hier werden aus Merinowolle Frotteewaren hergestellt, die anerkannt zu den besten Wärmeklamotten zählen, die man bekommen kann. Uns interessieren speziell die Wandersocken, die wir seit unserem ersten Besuch in Östersund kennen und schätzen. Danach rollen wir weiter, insgesamt bis Arvidsjaur. Diese 700km sind auf der E45 aber am Rande der Schmerzgrenze. Der Campingplatz in Arvidsjaur glänzt mit sehr guter Ausstattung, u.a. mit gratis WiFi.

Impressionen von der E45

Das Wetter bessert sich im Laufe des Tages deutlich. Es wird trocken und zeitweise sogar sonnig.

ein Kilometerfresser

sooo ein Fisch war das

und sooo eine Angel


Tanken: Sveg, 61,8 l - 13,89 SEK/l
Tanken: Arvidsjaur, 43,2 l - 13,89 SEK/l


Dienstag - 05.08.2008 - Arvidsjaur - Jokkmokk


Etappe von Arvidsjaur nach Jokkmokk

wir starten heute um 10:00, um weiter der E45 zu folgen. Vor unserer Abreise in Arvidsjaur schauen wir uns noch das alte samische Kirchdorf mit seinen Wohnhütten und den Vorratshäusern an. Eindrucksvolle Holzbauten, die heute noch ein paarmal im Jahr von den samischen Familien genutzt werden.

Wohnhütten und Speicher im samischen Kirchtorf in Arvidsjaur

Danach geht es wieder auf die Piste. Ein Stück hinter Arvidsjaur beginnen Straßenarbeiten und damit eine längere (38km), schlechte Schotterstrecke.

ein Elchkalb geht über die Straße

ein Elchkalb geht über die Straße

Irgendwann macht es Peng, unser Reifendruck-Kontrollsystem schlägt Alarm und wir halten an. Der Reifen hinten rechts ist von einem großen Schotterstein aufgerissen worden. Jetzt kommt die Übung, die ich uns immer ersparen wollte - Radwechsel. Oh Wunder, es gelingt, nur das Ersatzrad hat auch schon bessere Tage gesehen.

ganze Arbeit - der taugt zu gar nichts mehr

Wir schaffen es bis Jokkmokk, beim Reifendienst (gibt es hier überall - warum nur ?) will man bis morgen zwei passende Reifen bestellen. Unser Ersatzrad verliert Luft und gehört auch entsorgt. Am Nachmittag wandern wir vom Campingplatz in die Stadt und schauen uns das neue, hiesige Museum zur samischen Kultur und Geschichte an - sehr gut aufbereitet und informativ. Alle Aspekte der samischen Kultur und des Lebens der Samen und der Siedler im hohen Norden werden in einzelnen Räumen dargestellt. Das Wetter ist bedeckt aber trocken.

die Kirche von Jokkmokk


Mittwoch - 06.08.2008 - Jokkmokk - Gällivare


Etappe von Jokkmokk nach Gällivare

Gegen 11:30 darf ich beim Reifendienst anrufen - ja, zwei neue Reifen sind eingetroffen. Wir können sie um 13:00 aufziehen lassen. Wir haben auf dem Campingplatz das Rad mit Böcken entlastet und pumpen es mit dem Minikompressor letztmalig auf, um zum Reifendienst fahren zu können.

Warten auf die Reifen

Gegen 15:00 rollen wir dann wieder. Die Aktion war zwar nicht eben günstig, aber sie hat uns immerhin nicht mehr als einen Tag Zeit gekostet. Unterwegs gibt es ein von Samen mit Gemälden verziertes Sperrwerk und diverse (echte) Rentiere am Straßenrand zu sehen.

Samische Kunst

Ren von vorn

In Porjus besichtigen wir das alte Kraftwerk, das errichtet wurde, um die Bahnstrecke Narvik-Kiruna elektrifizieren zu können. Ein Azubi des Kraftwerks gibt sich große Mühe mit der Führung, wir sind die einzige 'Kundschaft'. Wir bekommen die Konzeption und Geschichte der hiesigen Wasserkraftnutzung erläutert und fahren dann hinunter in die Turbinenhalle, wo wir neue und alte Turbinen und Generatoren sehen können. Jeweils ein Exemplar der alten Geräte ist aufgeschnitten, so dass man die Funktion von innen sehen kann. Aktuell wird hier kein Strom mehr "hergestellt", aber zwei neue Generatoren sind in Betrieb, einer zu Lehrzwecken, einer für die Forschung. Hier werden neue Techniken und Materialien erprobt - der Generator ist natürlich nicht im Detail zu besichtigen.

Stelltafel des ersten Kraftwerks in Porjus

Alter Generator in Porjus

Kurz vor Gällivare fahren wir auf den Hausberg (Dundret), der einen tollen, unverstellten Rundblick gestattet, denn seine Kuppe liegt oberhalb der Baumgrenze. Oben sind Schleppliftanlagen zu erkennen, im Winter soll hier ganz schön was los sein - jetzt sind wir fast allein.

Blick vom Dundret


Donnerstag - 07.08.2008 - Gällivare - Kautokeino


Etappe von Gällivare nach Kautokeino

Wir stehen um 07:30 auf, denn wir wollen die Bergwerksbesichtigungstour um 09:30 erwischen. Nach einem Film über die Geschichte des Bergbaus und der Firma LKAB ziehen wir Gummistiefel und Helm an und einen LKAB-Mantel über. Jeder bekommt eine Taschenlampe und einen Transponder, so dass jede Person auf dem Werksgelände elekrtonisch verfolgt und geortet werden kann. So ausgerüstet besteigen wir einen Bus, der uns zur Stolleneinfahrt bringt. Dort wechseln wir auf einen Bus im kompakteren Format und fahren in den Berg ein. Die Tour ist sehr interessant, weil man kein Besucherbergwerk sieht, sondern einen arbeitenden Industriebetrieb. Man fährt mit dem Bus auf 815m und dann weiter bis auf 1000m unter Tage, steigt mehrfach aus und besichtigt die Anlagen.

unter Tage in Gällivare

nicht Bodo, aber ein Bagger

Bohrkronen, hier recycelte Exemplare

gesprengtes Erz kommt in den Brecher

3,5 Stunden nach Beginn des Programms sind wir zurück im Zentrum von Gällivare, laufen zum Campingplatz und machen uns weiter auf den Weg. Heute fahren wir durch drei Länder - im weiteren Verlauf der Straße fahren wir ein Stück durch Finnland und erreichen Norwegen kurz vor der samischen Siedlung Kautokeino.

am Straßenrand

Grenze zu Finnland

Die Einreise nach Norwegen verläuft allerdings nicht so ganz wie im Schengener Abkommen beschrieben. Wir werden nach den Papieren und nach mitgebrachtem Alkohol gefragt und auf die Seite gewunken. Die Zöllner schauen hinter beinahe alle Klappen unseres Wagens, wobei die Durchsuchung mehr und mehr zur Besichtigungstour unseres Eigenbaus wird. Zum Glück überschreiten wir die Freimengen nicht (oder kaum).
Tanken: Gällivare, 61,7 l - 13,49 SEK/l


Freitag - 08.08.2008 - Kautokeino - Nordkapp


Etappe von Kautokeino zum Nordkapp

In Kautokeino besichtigen wir zuerst die Silberschmiede des Ehepaars Juhl - eine Deutsche und ein Däne, die sich Ende der fünfziger Jahre hier niederließen. Sie waren eigentlich gekommen, um das Leben der Samen kennenzulernen. Als Menschen aus der weiten Welt wurden Sie gefragt, ob sie denn nicht Silberschmuck reparieren könnten. So gingen sie vorübergehend in die Heimat, erlernten das Nötige und kamen wieder. Seither leben Sie in Kautokeino als Silberschmiede und bauen an Ihrem Atelier ...

im Jul'schen Atelier

Juhl'sches Atelier von außen

samisches Ortsschild ...

Wir erreichen heute in Karasjok die E6 und in Lakselv dann endlich die Barentsee. Hier an der Küste ist das Wetter leider etwas wechselhaft, es gibt einige Schauer. Der Porsangerfjord ist auf der Ostseite sonnig bis auf wenige Regentropfen, wir machen eine geologische Wanderung bei Roddines. Hier kann man besonders gut die Strandlinien erkennen, die durch die Landhebung nach der letzten Eiszeit entstanden sind.

Strandwälle

Danach fahren wir zurück über Lakselv die andere Seite des Porsangerfjords Richtung Norden. Hier machen wir eine kleine Wanderung zu den "Trollen" in Trollholmsundet, weiße Dolomitstein-Formationen.

steinerne Trolle

noch so ein Troll

Danach geht es durch gemischtes Wetter, teilweise sehr verhangen weiter Richtung Norden. Der Tunnel zur Insel Mageröya ist nicht nur sehr teuer, sondern mit seinem tiefsten Punkt 212 m u.NN. auch ein kleines Abenteuer. Weiter geht es an Honningsvaag vorbei Richtung Nordkapp, die Strecke zieht sich noch ganz schön, es ist aber praktisch kein Verkehr.

Abendstimmung auf Mageroeya

Gegen 21:30 erreichen wir das Nordkapp. Wir haben großes Glück und sehen die Abendsonne. Für einen Sonnenuntergang reicht es zwar nicht ganz (Wolken über dem Horizont) aber ein paar schöne Fotos sind drin. Eine Piccolo-Sekt muss auch noch gleich dran glauben. Der Besucherandrang am Globus hält sich auch in Grenzen, obwohl der WoMo-Stellplatz gut gefüllt ist - wir stehen "nur" in der dritten Reihe.

Ankunft am Nordkapp

das wichtige Beweisphoto

Position unseres Parkplatzes im Navi

Wir verkriechen uns gegen 22:30 ins WoMo essen noch was warmes, vernichten die zwei verbliebenen Piccolos und versuchen zu schlafen - draußen ist es aber trotz "versteckter" Sonne reichlich hell. Um 03:00 sind wir schon wieder wach. Wir sehen draußen die ersten Sonnenstrahlen - die Sonne erhebt sich gerade aus dem Wolkenband. Es hat zwar auf 3°C abgekühlt, aber das hindert uns nicht daran, noch mal nach draußen zu gehen. Jetzt sind wir am Globus definitiv fast alleine, nur zwei, drei weitere Fotografen.

morgens um 3:30 am Nordkapp

morgens um 3:30 am Nordkapp

morgens um 3:30 am Nordkapp

Panorama - morgens um 3:30 am Nordkapp

Allerdings taucht pünktlich zur Morgensonne eine kleine Gruppe Rentiere auf, die sich im Gegenlicht fotografieren lassen. Nach einer Stunde sind wir müde und durchgefroren und verkriechen uns wieder - diesmal allerdings mit vollständiger Verdunkelung.

Rentiere am Nordkapp

Rentiere am Nordkapp

morgens um 3:30 am Nordkapp
Tanken: Lakselv, 64,3 l - 13,07 NOK/l


Samstag - 09.08.2008 - Nordkapp - Alta


Etappe vom Nordkapp nach Alta

Dank der Verdunkelung schlafen wir relativ lange, draußen ist in die WoMo-Kolonie längst Bewegung gekommen. Uns begrüßt wie schon in der Nacht strahlender Sonnenschein - allerdings jetzt mit einigen Wolken durchsetzt. Wir frühstücken in Ruhe, schreiben die gestern gekauften Postkarten, die natürlich hier am Nordkapp noch in den Postkasten müssen (Sonderstempel!) und ziehen dann los. Noch ist der Andrang gar nicht so groß und wir machen noch ein paar Fotos bei Tageslicht.

am Nordkapp - der nächste Morgen

am Nordkapp - der nächste Morgen

das Postamt vom Nordkapp

Sonnenauf- und Untergang an diesem Tag am Nordkapp

Dann nehmen wir um 11:30 noch die erste (fast leere) Filmvorführung des Tages mit, bevor wir uns dann gegen Mittag vom Nordkapp verabschieden. Nächste Station ist Skarvaag mit einer kleinen Wanderung zur Kirkeporten. Das Nest ist an diesem Samstagmittag total verschlafen, auf dem örtlichen zentralen Fußballplatz rastet eine Gruppe Rentiere. Wir ziehen los, über einen Hügelrücken und dann hinunter zum benachbarten Fjordarm, wo die Kirekporten steht.

Gegenverkehr auf Mageroeya

Landschaft auf Mageroeya

erste Halbzeit - Fußball auf Mageroeya

Ein ganz klarer Blick zum Nordkappfelsen mit dem "Hornet" läßt uns einige Fotosessions mit dem Selbstauslöser treiben....

Wir zwei unter der Kirkeporten

Schriftzeichen oder Erosion ??

Zurück zum Womo und eigentlich sollte es weitergehen Richtung Alta - aber auf der einzigen Straße von Mageröya kommen uns verdächtig viele Reisebusse mit lokalen Beschriftungen entgegen. So viele Linienbusse kann es normal unmöglich hier geben - also auf nach Honningsvaag - und der Verdacht ist richtig, dort liegt tatsächlich ein Kreuzfahrer und nebendran noch die "Richard With" von den Hurtigruten. Letztere sammelt gerade mit lautem Gehupe ihre Passagiere wieder ein, die busweise vorgefahren werden. Wir warten noch, um das Ablegemanöver zu sehen und ein paar schöne Fotos zu machen.

die MS Richard With in Honningsvaag

die MS Balmoral von Olsen Cruise Line

Danach verlassen wir dann aber endgültig Mageröya, durch den nicht mehr ganz so teuren Tunnel, da unser WoMo auf magische Weise auf unter 6m Länge geschrumpft ist. Danach geht es ohne größere Vorkommnisse nach Alta. Dort kaufen wir vor dem Wochenende noch schnell ein, schon im Supermarkt fallen uns die Kinder- und Jugendansammlungen in verschiedenfarbigen Trainingsanzügen auf. Auf dem nächsten Campingplatz wird es noch deutlicher, aufgrund eines lokalen Fußballturniers ist Alta an diesem Wochenende voll ausgebucht, erst am dritten Campingplatz haben wir Glück und finden noch ein Plätzchen, das sogar etwas abseits und daher relativ ruhig liegt. Der einsetzende Regen setzt den Außenaktivitäten der anderen Gäste ohnehin Grenzen.
Tanken: Alta, 51,2 l - 12,23 NOK/l


Sonntag - 10.08.2008 - Alta - Kaafjordbotn


Etappe von Alta nach Kaafjordbotn

Der nächste Morgen begrüßt uns mit dicken Wolken, dazwischen etwas blau, aber immer wieder Nieselregen. Wir entscheiden uns gegen die eigentlich geplante Wanderung zum Sautso-Canyon. Dafür gibt es Felsritzungen incl. Museum. Das Museum ist wenig lohnend - in zwei mittelgroßen Räumen, werden die üblichen Themen (Samen, Fischfang, Eiszeit&Landhebung, Wasserkraft, Vor&Frühgeschichte) gleichzeitig in Kurzform abgehandelt - hier eine Pfeilspitze, dort eine ausgestopfte Schneeeule, und die unvermeidliche Replik einer Schamanentrommel - nutzlos. Dafür ist der Keller als hochmoderner Luftschutzbunker ausgeführt, mit Dusche in der Schleuse, etc.. Das Außengelände dagegen ist sehr schön angelegt, alle Wege als Bohlenwege mit Geländer ausgeführt, damit ja keiner verlorengeht, sich verläuft oder auf eine der Felsritzungen stapft. Neuerdings wird auf das Ausmalen mit roter Farbe verzichtet - dadurch sind die Zeichnungen authentischer, aber auch schwieriger zu sehen. Die restliche rote Farbe wird mit der Zeit verblassen und verschwinden und nicht mehr erneuert. Das Museum umfaßt ein gar nicht so kleines Areal am Fjordufer, das schon einen ordentlichen Spaziergang abgibt. Die Ritzungen sind auch gut zu erkennen und hinreichend gegenständlich, so dass man die Entstehung durch Menschenhand durchaus nachvollziehen kann. (Bei anderen Gelegenheiten werden einem runde Ausbuchtungen als "Felsritzungen" verkauft, da wird einem nicht immer ganz klar, ob die nicht auch natürlichen Ursprungs sein könnten).

Felsritzung im Alta Museum

Felsritzung im Alta Museum

Weiter geht es nach einem Tankstopp Richtung Tromsö. Eigentlich war der Plan bis dorthin zu fahren, aber wir machen ein paar Stopps zwischendurch, wo wir die Aussicht über die Fjordlandschaft und die angrenzenden Berge, die z.T. noch Schneefelder haben, geniessen. Irgendwie wird es zu spät und wir bleiben auf einem kleinen Campingplatz hängen.

schöner Ausblick unterwegs

man beachte den feinen Unterschied - Elch oben, Rentier unten

Dafür nehmen wir noch unseren Waschtag in Angriff. Das abendliche Grillen scheitert am Nieselregen und minderwertiger Kohle, aber der Spiritusherd tut seine treuen Dienste, so dass keiner hungrig schlafen geht.

abends am Campingplatz

abends am Campingplatz
Tanken: Alta, 51,2 l - 12,23 NOK/l


Weiter gehts zur Woche 2