Montag - 18.08.2008 - Narvik - Nordfjord nördl. Fauske


Etappe von Narvik nach Nordfjord (nördl. Fauske)

Heute steht der Ausflug mit der Ofot-Bahn auf dem Programm. Der Morgen begrüßt uns mit wenigen Wolken und viel blauem Himmel. Wir fahren mit dem WoMo nach Narvik rein und laufen zur Busstation. Diese liegt ganz neu gebaut zwischen den verschiedenen Güterzuggleisen - ziemlich einsam und verlassen, das angrenzende Einkaufszentrum hat noch zu. Der Bus kommt leicht verspätet - es gibt wohl Probleme mit dem Ticketsystem - aber wir sind die einzigen Fahrgäste, da macht das manuelle Kassieren auch nicht so viel mehr Arbeit. Es geht los, am Fjord entlag und dann die neue E10 hoch in die Berge. Erst spät ist dann auch von der Bahnlinie was zu sehen - hauptsächlich die Lawinenverbauungen, das Gleis selbst, das oberhalb am Berg geführt wird, kann man von schräg unten natürlich nicht sehen. Wir fahren bis "Abisko Tourist" wie es so schön treffend heißt.

Lapporten - das 'Tor' nach Lappland

der 'Eingang' zum Kungsleden (Königsweg), ein bekannter Fernwanderweg

interessante Erosionsformen bei Abisko

ein leerer Erzzug auf dem Weg nach Kiruna

Auswaschung (Mühle)

beim Abisko-Canyon

natürliche 'Weltkarte'

Aufgrund der Fahrpläne hatten wir uns ja gegen die Wanderung auf dem Rallarvegen entschieden und laufen jetzt nur ein kleines Stück am Fluß entlang, der gerade hier eine Schlucht gegraben hat. Ganz untypisch ist die Schlucht nicht ausgewaschen, sondern der Fels bricht kantig unter dem Wasserdruck weg. Pünktlich sind wir am Bahnhof - der Zug jedoch nicht. Der Lautsprecher und die Anzeige (Großbild-TFT-Monitor im sonst spartanischen Warteraum) geben in Salami-Taktik nach und nach eine Verspätung von 1:15 bekannt. Nun gut, also zurück zum Fluß und die Erkundung noch etwas ausgedehnt. Hätte man das gewußt, hätte es mit der Wanderung auf dem Rallarveien doch geklappt. Der Zug kommt dann, relativ viele Liegewagen aus Stockholm. Eine große Gruppe steigt aus und läßt den Zug fast leer zurück. Kein Problem sich wie von allen Reiseführern übereinstimmend gefordert rechts in Fahrtrichtung am Fenster zu positionieren. Wir verbringen einen Großteil der Zugfahrt stehend, schauend und fotografierend am offenen Fenster - unterbrochen nur durch die zahlreichen Tunnelpassagen und Lawinengalerien.

unser Zug nach Narvik, spät, aber er kommt

zwischen zwei Erzwagons

am Torneträsk

solider Bahnhof im Nichts

entlang der Strecke

entlang der Strecke

bei Narvik

moderne Lok für Erzzüge im Gegenverkehr

Dann sind wir wieder in Narvik und steigen unter den wachsamen Augen des Zolls und den weniger wachsamen Augen eines Zoll-Hundes aus dem Zug. Später als gedacht kommen wir los. Der Plan bis Fauske zu kommen, ist damit jedenfalls hinfällig, aber mal sehen. Die E6 schlängelt sich elendig langsam an zersiedelten Fjordufern entlang, bis dann auf dem Weg zur Fähre (Skarberget - Bognes) wieder die wilde Felslandschaft einsetzt. Nach der Fähre wird das Wetter schlechter, war es in Narvik schon fast komplett zugezogen, fängt es jetzt an zu regnen. Wir kommen noch bis Nordfjord, ein kleiner Campingplatz am Einstieg zum Rago-Nationalpark.

entlang der E6

die letzte Fährverbindung entlang der E6

Tunnelblick


Dienstag - 19.08.2008 - Nordfjord - Mosjöen


Etappe von Nordfjord nach Mosjöen

Die Nacht was nass aber der Morgen begrüßt uns mit ein paar Fetzen blauem Himmel zwischen dunklen Wolken. Das Ziel des Urlaubs Nordkapp hat seinen Preis, auch auf dem Rückweg sind etliche Kimlometer zu überbrücken. Heute soll es bis hinter Mo i Rana gehen - los gehts. Gegen Mittag sind wir auf dem Saltfjell und wie vor drei Jahren begrüßt es uns mit einsetzendem Regen - wobei diesmal nur ein paar Tropfen zusammen kommen. Das Polarcircelcenter sparen wir uns diesmal aber den Parkplatz eins später nehmen wir, um ein Panorama von den sich türmenden Wolken über dieser sehr weiten Landschaft zu machen - neugierig betrachtet von einer Gruppe Rentiere, die aber auf Abstand bleiben. Hinter Mo i Rana machen wir einen kleinen Ausflug zur Küste mit RV 12, 17 und 78 und der Fähre Nesna - Levang. In Mosjöen verspricht uns der Reiseführer einen komfortablen Campingplatz und da ein Waschtag ansteht, machen wir etwas früher als geplant Stop für die Nacht. Ein paar Tropfen erschrecken Tobias, bevor es ans Grillen geht, aber erst nach dem Essen geht es draußen richtig los - allerdings ist nicht klar, ob es regnet, oder die Wolken so tief hängen.

tolle Straße

unterwegs zum RV17

am RV17, nördlich Nesna

am RV17, nördlich Nesna


Mittwoch - 20.08.2008 - Mosjöen - Vormstad b. Orkanger


Etappe von Mosjöen nach Vormstad

Die Wolken ziehen sich langsam vom Campingplatz und aus der Stadt insgesamt zurück und hinterlassen blauen Himmel. Als erstes machen wir erstmal wieder viele Kilometer auf der E6 bis Grong. Danach gönnen wir uns einen kleinen Ausflug - diesmal etwas größer und wieder Richtung Küste, da sich über dem Land schon wieder die Wolken anfangen zu ballen. Über Rv760 und 17 nach Namsos - aber nicht in die Stadt rein - woanders kann man auch einkaufen, ohne dass gleich Maut verlangt wird - sondern weiter Rv 17 nach Süden und hinter Sjöaasen dann die 715 Richtung Küste. Diese erreichen wir bei Osen. An der Brücke über den Osenfjord machen wir Mittagsrast. Die Landschaft ist hier sehr karg, auf den runden Felshügeln kann sich offenbar keine höhere Vegetation festsetzen. Danach führt die 715 leider weg von der Küste durchs Hinterland der Halbinsel Fosen, zwischen Nadelwald breitet sich eine immer großzügiger werdende Fläche aus, die landwirtschaftlich genutzt wird. Ganz interessant aber nichts was uns zum Bleiben verleitet. Abends setzen wir mit der Fähre noch von Brekstad nach Valset über. Dort beginnt die Suche nach einem Campingplatz - Breidvik scheint nur für Dauercamper gedacht, Orkanger hat geschlossen (stengt til 1. Juni) so fahren wir noch recht lange bis Vormstad. Dem Publikum nach ein Anglerparadies - bei uns gibt es Pizza.

Kastenbrücke, nicht zu breit, Teil der E6!

unterwegs

in der Mitte wirds eng!


Donnerstag - 21.08.2008 - Vomstad - Kaupanger


Etappe von Vomstad nach Kaupanger

Heute geht es nach Röros. Das Wetter ist nicht gerade einladend, Wolken mit kurzen Aufheiterungen und immer wieder etwas Regen.

rustikale Nebenstrecke Richtung Röros

unterwegs nach Röros

In Röros waren wir schon mal vor einigen Jahren, da war es erst spät am Sonntag, die Strassen waren leer und das Museum schon zu, und am nächsten Tag haben wir viel Zeit in einer Werkstatt verbracht, da das Auto Probleme gemacht hat. Dieses Mal sind wir durch belebtere Strassen geschlendert. Die Hauptstrasse ist deutlich touristischer geworden - oder uns kam es nur so vor, weil die Läden geöffnet waren. Vieles auch der übliche Norwegen-Tinnef, Weltkulturerbe halt. Abseits der Hauptstrasse konnte man dann aber schnell feststellen, dass dieser Ort tatsächlich ein sehenswertes, ziemlich makelloses Holzhausensemble zu bieten hat, dass sich in alle Richtungen deutlich weiter erstreckt, als es auf den ersten Blick aussieht.

Keramikshop in Röros

'Main Street' in Röros

ein klassischer Speicher (Stabbur)

Dieses Mal waren wir auch im Museum - ernsthaft zu sehen gibt es im Original nicht mehr viel, abgesehen davon, dass nach einem Großbrand das meiste eh eine Rekonstruktion ist - ABER: im Museum stehen unheimlich viele Modelle (Großteils auch bewegt), mit welchen Techniken damals Bergbau und Hüttenwesen betrieben wurde. Und das ist wirklich faszinierend.

Bergwerksmodell (mini) im Museum

Bergwerksmodell (mini) im Museum

historische Häuser in Röros mit Halde

Röros mit Kirche

Nachmittags zeigt sich die Sonne und so fahren wir noch ein Stück weiter, zunächst zum Jutulhogget. Eine Schlucht, entstanden nach der letzten Eiszeit als ein Gletschersee das Wasser des schmelzenden Gletschers nicht mehr halten konnte und einen neuen Weg quasi in den Fels gesprengt hat. Heute ist die Schlucht trocken, im wesentlichen ein ziemlich beeindruckend großes Loch im Berg. Dorthin führt eine Mautstrasse, mit der man einen Berg hochfährt (nicht ganz trivial für ein WoMo), ein kurzer Weg praktisch ohne Gefälle führt dann zur Oberkante der Schlucht. Man kann noch ein wenig an der Schlucht entlang laufen, es gibt einen Trampelpfad, aber die Aussicht ändert sich nicht mehr wesentlich. Es scheint auch einen Weg unten in die Schlucht zu geben, den wir nicht probiert haben. Die bessere Fotozeit ist hier morgens - am Nachmittag liegt die Schlucht großenteils im Schatten.

Canyon am Jutulhogget

wir zwei am Jutulhogget


Freitag - 22.08.2008 - Kaupanger - Slövika b. Jevnaker


Etappe von Kaupanger nach Slövika

Heute sind erstmal wieder ein paar Kilometer zu fahren, Ziel ist es für die Fährüberfahrt morgen schon mal recht dicht an Oslo heranzukommen. Dazu wählten wir einen Campingplatz in Slövika, den wir vor einigen Jahren auch schon mal für den gleichen Zweck verwendet hatten. Der Platz liegt in Sprungweite zum Hadeland Glaswerk, von dem wir uns schon mal haben faszinieren lassen. Neben einem kurzen Rundgang durch die Werkhalle, mit aktiven Glasbläsern und dem Museum (nahezu unverändert) gibt es dort auch diverse Shops, 1. Wahl, 2. Wahl, Porzellan aus Porsgrunn & andere, einen "Krämerladen" mit Elchsalami, Multebeerlikör und schwedischen Polkagrisar, was man halt so braucht. Die Preise der Glaswaren sind gehoben, aber die Designs sind wirklich mal was anderes. Das Wetter ist übrigens so schön, dass wir (wir sind relativ früh am Campingplatz, Hadeland Glaswerk schließt gegen 17:30) dem Campingplatz-Betreiber noch geschlagene 3h beim Rasenmähen zusehen & hören dürfen.

Glaskunst im Hadeland Glaswerk

Glaskunst im Hadeland Glaswerk

Glaskunst im Hadeland Glaswerk


Samstag - 23.08.2008 - Slövika - Oslo


Etappe von Slövika nach Oslo

Heute ist Fährtag. Pünktlich dazu gibt es strahlendes Wetter. Wir lassen uns Zeit, sind aber trotzdem gegen 11:00 in Oslo am Fähranleger. Nachdem geklärt ist, dass man da parken darf (gegen Gebühr) spazieren wird zunächst zur Oper, die aus Sicht von DFDS ja gleich nebenan liegt (aus Sicht von Color Line am anderen Ende der Stadt). In der Oper ist eine Firmenveranstaltung (Kongress?) und die Führungen wären eh bis Anfang September ausgebucht. So bleibt die Besichtigung des Foyers (Norwegisch: foajéen) und von außen. Das ist mehr als man denkt, denn (fast) das ganze Dach ist begehbar.

die neue Osloer Oper - innen

die neue Osloer Oper - Fassade

die neue Osloer Oper - Spiegelbild

die neue Osloer Oper - mein Haus ...

die neue Osloer Oper - von außen nach innen

die neue Osloer Oper - im Überblick

Danach laufen wir durch die Festung Akershus. Die Anleger direkt an der Festung sind von zwei Kreuzfahrern belegt, MS Deutschland ("Traumschiff") und die Aidabella, die dann auch ablegt Richtung Kopenhagen. Auf dem großen Platz vor dem Rathaus am Hafen findet gerade ein Fest statt, vermutlich was Multikulturelles, es läuft gerade ein (nicht hörenswerter) Soundcheck. Wir kaufen ein Eis, beobachten noch die ablegende Aidabella und spazieren wieder zum Anleger, wo es erstmal noch Mittagesssen gibt, während dann das Einchecken der PKWs beginnt.

anstehen zum Borden auf der Aidabella

Gaukler vor dem Osloer Rathaus

Aidabella legt ab - Destination Kopenhagen

Die kommen aber auch nur bis zur nächtgelegenen Wartespur, wo dann nach Größe sortiert wird. Tatsächlich werden nur LKW-Trailer geladen, danach geht die Klappe erstmal wieder zu um sich erst gaaaanz pünktlich um 16:30 zu öffnen - und wir werden als erstes aufs Schiff gewunken um eine Rest-LKW-Spur aufzufüllen. An Bord beobachten wir dann das Treiben der Einsortierung der PKWs in die Fähre. Über der Oper kreist ein Rettungshubschrauber - es ist unklar, ob er Landeversuche unternimmt oder nicht, jedenfalls bleibt er, so lange wir das beobachten in der Luft. Die Fährüberfahrt verläuft ruhig, abgesehen von kampftrinkenden Italienern und Norwegern. Wir bekommen im Restaurant einen Fensterplatz und sehen die Sonne langsam untergehen, während wir uns am Buffet die Bäuche füllen. (Tobias findet es besser als auf der Hinfahrt, ich fand die Stena einen Tick besser). Nach einem letzten Rundgang über das nachtdunkle, nahezu leere Deck gehen wir schlafen.

Warteschlange am Fährhafen, der kleine bekommt aber Rabatt oder ?

Rettungshubschrauber über dem Osloer Hafen

MS Deutschland vor Akershus im Abendlicht

eine Sommerreise geht zu Ende


Sonntag - 24.08.2008 - Kopenhagen - Rüsselsheim


Etappe von Kopenhagen nach Rüsselsheim

Am Morgen nähern wir uns Kopenhagen und stellen fest, dass auch hier einige große Kreuzfahrtschiffe festgemacht haben - die Aidabella kannten wir ja schon von gestern. Wir verlassen zügig die Fähre (Kunststück, wir stande ja ganz vorne), mit ziemlichen Umwegen geht es zur Autobahn (die Entscheidung, ob man der Beschilderung oder dem GPS folgen soll !) und ab nach Süden. Die Fähre in Rödby legt gerade an - nicht die von uns reservierte, wir werden aber trotzdem bevorzugt behandelt, wahrscheinlich hatten alle anderen gar keine Reservierung. Diese Fähre nimmt übrigens als einzige auf der diesjähringe Reise trotz Vorbuchung einen Treibstoffzuschlag!. Die Überfahrt klappt wie immer wie am Schnürchen. Schleswig-Holstein begrüßt uns erstmal mit heftigen Regenschauern, aber danach können wir ruhig und ungestört bis Frankfurt weiterrollen. Ein wenig stockender Verkehr bei Hamburg (wird diese Baustelle jemals fertig?) und dann ziemlich nerviges Gezockel bei den A5/A7 Autobahnkreuzen, ansonsten keine Probleme, so dass wir gegen 20:30 in Frankfurt ausladen, Tobias fährt das WoMo noch rüber nach Rüsselsheim, und dann ist die Norwegen-Reise 2008 Vergangenheit.